Aronia melanocarpa

wird auch Aronia, Aroniabeere oder Apfelbeere genannt

Aronia wurde bei uns lange Zeit wenig beachtet - erfreut sich aber in den letzten Jahren immer grösserer Beliebtheit und findet den Weg auch in den heimischen Garten.

Wie die Pflanze angebaut wird und was Sie beachten müssen, damit diese auch bei Ihnen gut gedeiht verraten wir hier!

Herkunft der Aronia

Aronia - die Erfolgsgeschichte der kleinen Beere

Die Aronia-Beere kommt ursprünglich aus Nordamerika. Sie ist in den nordöstlichen USA und in Kanada weit verbreitet. Dort wurde sie vor allem von den Ureinwohnern genutzt.

Im 20. Jahrhundert begannen sich die Europäer für die Frucht zu interessieren. Von grosser Bedeutung ist hier der russische Botaniker Iwan W. Mitschurin. Auf der Suche nach einer frostresistenten Pflanze, brachte der russische Obstbaupionier die Aronia um 1900 in das damalige Zarenreich Russland. Aufgrund des sehr ähnlichen Klimas gedeihten die Aronia-Sträucher in Russland prächtig. Mitschurin begann besonders ertragreiche Sorten heranzuzüchten, anschliessend fand die Aronia schnell Eingang in Obstplantagen und private Gärten. Die Aronia verbreitete sich in der Folge über das ganze Gebiet der Sowjetunion und wurde 1959 durch den Beschluss des Gesundheitsministeriums der UdSSR als Heilmittel zugelassen (z.B. gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose).

In den 70er Jahren kam die Pflanze dann aus der Sowjetunion in die DDR und wurde auch dort auf Plantagen kultiviert. Man findet die Aronia daher noch heute vor allem in Sachsen und Brandenburg. Im Osten Europas (v.a. Polen, Russland) gibt es heute noch unglaublich viele Aroniaplantagen. Erst in den Jahren 2006/07 wurde man in der Schweiz in grösserem Stil auf diese vielversprechende Frucht aufmerksam. Mittlerweile hat die robuste und ertragsreiche Pflanze fast in der ganzen Schweiz Fuss gefasst.

Anbau und Pflege

Es handelt sich bei der Aronia um Sträucher mit schmalen, länglichen Blättern. Die Pflanze gilt als sehr anspruchslos. Aufgrund ihrer Herkunft aus dem amerikanischen Nordosten kommt die Aronia auch mit sehr kalten Wintern problemlos zurecht. Auch Temperaturen jenseits von -20°C machen ihr nichts aus. Eine Abdeckung muss nicht erfolgen. Die Aronia kann im Sommer längere Phasen der Trockenheit schadlos überstehen, allerdings sollte aus Gründen des grösstmöglichen Ertrages während sommerlicher Hitzeperioden eine zusätzliche Wässerung erfolgen.

Die Pflanze braucht nicht unbedingt geschnitten werden, allerdings schadet es nicht, zu eng stehenden Triebe heraus zu nehmen. Lange Triebe sollten etwas eingekürzt werden, um die Verzweigung zu fördern. Bei veredelten Pflanzen ist natürlich darauf zu achten, die Veredelungsstelle nicht zu beschädigen. Der beste Schnitt-Zeitpunkt ist der späte Winter, vor dem ersten Austreiben.

Die Aronia braucht keine besondere Düngung. Vermehren lässt sich die Pflanze durch Samen, aber auch durch Stecklinge. Dazu wird ein etwa handgrosser Trieb entfernt und in den Boden gesetzt. Dies geschieht idealerweise im Herbst. Auch aus dem Wurzelstock schiessen regelmässig neue Triebe. Diese können ebenfalls zur Vermehrung genutzt werden.

7 jährige Aronia Pflanze

Aronia im eigenen Garten pflanzen

Die beste Pflanzzeit ist nach wie vor der Herbst - auch wurzelnackte Jungpflanzen, also solche Pflanzen, die nicht im Topf gezogen worden sind. Wenn die Pflanze die Blätter abgeworfen hat kann gepflanzt werden: So können die Pflanzen den Winter nutzen, um Wurzeln zu bilden und im zeitigen Frühjahr auszutreiben. So gepflanzt tragen sie im ersten Standjahr wesentlich reicher und besser, als im Frühjahr gepflanzte Aroniasträucher.

Standort

Suchen Sie vor der Pflanzung einen passenden Platz und beachten Sie einen Pflanzabstand von 1 bis 2 Meter. Pflanzen Sie eine Aronia-Hecke, kann der Abstand zwischen den Pflanzen 50 cm betragen. Aronia stellt keine besonderen Ansprüche an die Bodenqualität, in normalen Gartenböden gedeiht die Pflanze gut.

Auch in Pflanzkübeln und ausreichend grossen Töpfen wächst die Aronia gut, allerdings muss hier für eine regelmässige Bewässerung gesorgt werden.

Bei wurzelnackten Jungpflanzen muss ein Pflanzschnitt ausgeführt werden. Da werden beschädigte Triebe entfernt, die stärksten 4-5 Triebe werden um etwa um die Hälfte eingekürzt. Auch die Wurzeln müssen frisch angeschnitten werden.

Ganz wichtig: Giessen Sie die frisch gepflanzten Aroniasträucher intensiv mit dem Wasserschlauch an, damit die Wurzeln guten Kontakt zum Boden bekommen.

Sträucher im Topf können Sie aber nahezu ganzjährig pflanzen.

Düngung

Am besten düngen Sie die Aronia Pflanze mit Kompost oder einem organischen Dünger wie Hornmehl.

Bewässerung

Ausgepflanzt im Garten muss die Aronia nicht gewässert werden. Anders sieht es bei Pflanzen in Töpfen aus. Achten Sie darauf, dass die Erde nie komplett austrocknet.

Schnitt

In den ersten Standjahren sollte ein Aufbauschnitt erfolgen. Dabei werden zu eng stehende Triebe entfernt und der Haupttrieb zur Anregung einer stärkeren Verzweigung eingekürzt.
Frische Triebe aus dem Stock werden etwa um ein Drittel eingekürzt, damit sie sich stärker verzweigen.

Man beachte: Ein starker Schnitt führt zu kräftigem Austrieb, daher ist es wichtig bei einer jungen Pflanze gut zu schneiden, damit sie viele Zweige bildet.

Später erfolgt im Abstand von etwa drei Jahren ein Verjüngungsschnitt im Spätwinter. Dabei werden zusätzlich zum normalen Schnitt die ältesten Haupttriebe komplett entfernt.

Wenn der Strauch so gross ist, dass im Inneren keine Blüten mehr gebildet werden, ist ebenfalls ein starker Rückschnitt der Pflanze notwendig. Dafür eignen sich besonders milde Winter.

Pflanzenkrankheiten

Die Aronia ist kaum anfällig auf Pflanzenkrankheiten. Manchmal können Frostspanner,  Ebereschenmotte oder die Birnentriebwespe Probleme bereiten, bei diesen Schadbildern ist es ausreichend, die betroffenen Äste abzuschneiden und zu vernichten.

Aronia gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse und kann daher auch vom Feuerbrand befallen werden. Diese bakterielle Pflanzenkrankheit ist gefürchtet und kann grosse Schäden verursachen, da die Bekämpfung sehr schwierig ist. Für den Menschen ist Feuerbrand aber ungefährlich.